Fleißige Bienchen im Auftrag der Tiere

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Die ehrenamtlichen Helferinnen Margot Pietschmann und Gerlinde Neubauer auf Spendentour für das Tierheim Hamlar

Jedes Jahr im Herbst geht es los: Dann sind Margot Pietschmann und Gerlinde Neubauer über Wochen in der Nachbarschaft und näheren Umgebung unterwegs, um Spenden für das Tierheim zu sammeln. Die Menschen in Mertingen, Asbach-Bäumenheim und Rain sind mittlerweile durch die tatkräftige Aufklärungsarbeit der beiden Spendensammlerinnen für das Thema Tierschutz sensibilisiert. So kamen im Herbst 2014 11.000 Euro zusammen – in viel Fußarbeit von morgens bis abends – von der 1-Euro bis zur 500-Euro-Spende.

„Das ist eine Summe mit großer Bedeutung für das Tierheim“, erklärt Brigitte Scherb, Vorsitzende des Tierschutzvereins Donauwörth. Vor allem, wenn man bedenkt, dass die monatlichen Fixkosten des Tierheims 15.000 bis 20.000 Euro ausmachen, allein die Heizungskosten im Winter belaufen sich auf 13.000 Euro. Große Sprünge kann der Tierschutzverein mit diesen Spenden also nicht machen - sie sichern das Überleben. Da aber leider nicht alle Kommunen der Fundtierpauschale nachkommen, die zudem noch extrem niedrig ist und noch nicht mal fünf Prozent der Tierheimkosten deckt, ist das Überleben des Tierheimes in naher Zukunft sehr ungewiss.

 Pietschmann Neubauer Kira web

Tierschutz an der Haustür: Ein wichtiges Standbein für das Tierheim

Doch was motiviert die beiden Renterinnen, jedes Jahr im Herbst bei kaltem Wind und Regen die Menschen vom Tierschutz und der Wichtigkeit von Spenden zu überzeugen? „Seit 2000 bin ich aktives Mitglied im Tierschutzverein und sehe Tag für Tag das Leid der Tiere. Den Vierbeinern soll es besser gehen, deshalb sammle ich Spenden“, erklärt Gerlinde Neubauer. Und auch Frau Pietschmann zieht jedes Jahr mit der gleichen Intention los. Nun ist den fleißigen Tierschützerinnen durchaus bewusst, warum ein Tierheim auf Spenden angewiesen ist. Da sind Tierarztkosten, Nahrung, besondere Pflege für behinderte oder verhaltensgestörte Tiere – und dabei sind das nur die ganz normalen Alltagskosten. Tierheime sind auf Spenden und Mitgliedsbeiträge angewiesen, um überhaupt nur existieren zu können. Kommunen und Gemeinden kommen leider viel zu selten Ihrer Pflicht nach, so dass die Tierheime auf die Gelder von spendenwilligen Menschen mehr als angewiesen sind. Zum Glück sieht man am Beispiel von den beiden Damen, dass es sich lohnt, Überzeugungsarbeit für die Tiere an der Haustüre zu leisten. Dabei spielt natürlich auch die jahrelange Erfahrung der beiden ehrenamtlichen Spendensammlerinnen eine große Rolle. Denn viele Menschen kennen die beiden Damen schon und warten jedes Jahr, um Ihre Spende abzugeben. Und viele neue Spender überzeugen sich durch den persönlichen Kontakt, die engagierten Erklärungen, so dass auch sie zu regelmäßigen Spendern werden.

Von Mensch zu Mensch wird so etwas für die Tierliebe getan. „Jedes Jahr freue ich mich auf die Menschen und ihre Geschichten, die man im Gespräch erfährt – es ist ein tolles Gefühl, wenn mir die Spender ihre geliebten Vierbeiner stolz präsentieren und erkennen, dass es auch Vierbeiner gibt, die nicht so viel Glück im Leben haben“, freut sich Margot Pietschmann. Und ebenso schwärmt Gerlinde Neubauer, wie schön es sei, so viel Sympathie und Freude von den Menschen entgegengebracht zu bekommen. Dass es auch leider Menschen gibt, die für den Tierschutz keinerlei Verständnis aufbringen, das Tier als Sache betrachten und die beiden Damen sogar verbal angreifen – das macht die beiden nur noch aktiver und zeigt, wie wichtig Tierschutz ist, damit solche Menschen kein Gehör finden.

Wenn die Spender schon im Sommer fragen, wann sie denn wieder vorbeikommen, wenn der Bekannte schon vorab zum eigenen Geburtstag eine Spende abgibt, wenn mit der Spende gleichzeitig ein guter Rat ausgetauscht wird bei einer warmen Tasse Kaffee – dann ist das die Belohnung für Margot Pietschmann und Gerlinde Neubauer und die Motivation, auch im nächsten Herbst wieder als fleißige Bienchen im Auftrag der Tiere unterwegs zu sein.

Pietschmann Neubauer Koch web